Palliative Betreuung

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WER BEGLEITET MICH AM ENDE – UND WAS BLEIBT ZURÜCK?

Es ist schwer, sich vorzustellen, dass irgendwann das Lebensende erreicht sein wird, und die meisten Menschen möchten sich das verständlicherweise auch nicht vorstellen. Dennoch kann es helfen, die letzte Lebensphase selbstbestimmt zu regeln. Damit alles seine Ordnung hat und sichergestellt ist, dass Ihre Wünsche respektiert werden, sind einige Dinge, unter anderem auch rechtliche Aspekte, zu beachten.

Wichtig ist: Diese Bestimmungen gibt es nicht, um die Situation für Sie noch schwieriger zu machen oder Ihnen zusätzliche Sorgen zu bereiten. Sie dienen Ihrer Sicherheit, denn viele Ihrer Verfügungen werden vor allem dann wichtig, wenn man Sie eventuell nicht mehr fragen kann oder wenn man unsicher ist, was Sie wirklich wollten.

Wer mich begleitet
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WAS IST EINE PALLIATIVE BETREUUNG, UND WANN IM VERLAUF MEINER BEHANDLUNG KANN SIE SINNVOLL WERDEN?

Die Palliativversorgung hat das Ziel, Ihre Lebensqualität zu verbessern, Ihre Symptome zu lindern und Sie emotional zu unterstützen. Schmerztherapie ist z. B. ein besonders wichtiger Teil davon, ebenso wie die Behandlung von Übelkeit, Appetitlosigkeit, Depression oder emotionaler Erschöpfung. All dies kann in jeder Phase einer metastasierten Brustkrebserkrankung sinnvoll sein, daher sind palliativmedizinische Maßnahmen nicht auf die letzten Lebensmonate beschränkt. Ein anderer Aspekt der palliativen Betreuung ist die Optimierung der Betreuung im häuslichen Umfeld. Ein unterstützendes Netzwerk bietet Ihnen die Chance, so lange wie möglich zu Hause zu sein. Wenn Sie Fragen zur palliativmedizinischen Versorgung im Krankenhaus oder zu Hause haben, wenden Sie sich an Ihr Behandlungsteam.

Üblicherweise setzen sich Palliativteams aus Menschen unterschiedlicher Fachdisziplinen (wie z. B. Ärzt*innen, Pfleger*innen, Therapeut*innen, Sozialarbeiter*innen) mit unterschiedlichen Schwerpunkten zusammen. Zu den Angeboten der palliativen Versorgung gehören neben medizinischen Aspekten und der Pflege auch Beratung, Trauerbegleitung und komplementärmedizinische Maßnahmen. In diesem Zusammenhang ist es ebenfalls wichtig, darauf hinzuweisen, dass der Kontakt zu Ihrem bisherigen Behandlungsteam nicht abbricht, wenn Sie palliativmedizinische Unterstützung in Anspruch nehmen. Stattdessen sind beide Bereiche – Palliativmedizin und die Behandlung der Krebserkrankung – für eine ganzheitliche Betreuung von Menschen mit metastasiertem Brustkrebs von großer Bedeutung.

Im Verlauf Ihrer Erkrankung kann es irgendwann passieren, dass Sie sich entscheiden, auf Therapien, die das Wachstum des Krebses hemmen sollen, zu verzichten. Das kann der Fall sein, wenn die Therapien nicht mehr wirken oder die Nebenwirkungen zu belastend werden. Diese Entscheidung ist eine sehr persönliche. Sie kann von Ihnen zu jedem Zeitpunkt im Verlauf der Behandlung getroffen werden, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie so nicht mehr weitermachen wollen. Dabei kann die palliative Pflege in ganz unterschiedlichem Rahmen stattfinden – zu Hause, im Krankenhaus, im Pflegeheim oder in einem Hospiz.

Überlegen Sie sich ganz konkret, welche Art der Betreuung Sie sich am Lebensende wünschen. Dazu gehört auch das, was Sie nicht wollen. Dabei gibt es kein Richtig und kein Falsch. Es gilt nur Ihr Empfinden als Maßstab. Für viele Betroffene ist es hilfreich, mit jemandem zu sprechen, der sich mit den verschiedenen Möglichkeiten der Betreuung auskennt. So schwer es Ihnen und Ihrer Familie auch fallen mag, über Ihre Wünsche am Lebensende zu sprechen: Wenn Ihre Liebsten wissen, was Ihnen wichtig ist, fallen manche Entscheidungen klarer aus. Und Sie haben das beruhigende Gefühl, dass Ihre Wünsche respektiert werden. Auch dann, wenn Sie die Entscheidungen nicht mehr selbst treffen können.

Palliative Betreuung

Sich Ihre Wünsche, Gedanken und Werte bewusst zu machen, wird Ihnen helfen, für sich selbst das passendste und damit beste Betreuungskonzept auszuwählen. Als Ansprechpersonen stehen Ihnen sowohl Ihr Palliativteam als auch Ihr Behandlungsteam zur Verfügung.

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Referenzen

Wir bedanken uns bei Prof. Dr. Rupert Bartsch für das Einbringen medizinischer Expertise.

Zusätzliche Quellen: 

Deutscher Hospiz- und PalliativVerband e.V. Palliative Care. https://www.dhpv.de/themen_palliativecare.html, abgerufen im April 2023.

Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Hospiz- und Palliativversorgung in Österreich. https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Gesundheitssystem/Gesundheitssystem-und-Qualitaetssicherung/Planung-und-spezielle-Versorgungsbereiche/Hospiz--und-Palliativversorgung-in-Oesterreich.html, abgerufen im April 2023.

Österreichische Krebshilfe. Palliativversorgung. April 2020.

Medizinische Universität Wien. Palliativmedizin in der Onkologie. https://innere-med-1.meduniwien.ac.at/palliativmedizin/patientinneninformationen/palliativmedizin-in-der-onkologie/, abgerufen im April 2023.

 

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